Sommertrip 2015 – Ausflüge am Gardasee
Zum Abschluss der Artikelreihe zur Italienreise gibt es heute meine besten Dr. Camp Tipps für Ausflüge am Gardasee!
Nachdem ich über unsere Anreise zum Gardasee berichtet und Euch die Campingplätze Weekend, Fornella und Europa Silvella mit verschiedenen Unterkünften vorgestellt habe, möchte ich Euch heute mitnehmen auf eine Reise rund um den See und Euch sehenswerte und besondere Orte empfehlen.
Auf geht’s!
Lazise
Unser erster Ausflug führte uns von unserer Basis San Felice del Benaco ein Stück an der Küste entlang bis Toscolano Maderno.
Von dort besteht die Möglichkeit, mit einer Autofähre den Gardasee zu überqueren und innerhalb kurzer Zeit den Ort Torri del Benaco an der Ostküste zu erreichen. Eine schöne Fahrt, die sehr zu empfehlen ist.
Nur wenige Minuten entfernt im Hinterland besuchten wir Verwandte, die dort zur gleichen Zeit im Urlaub waren.
Für den Rückweg entschieden wir uns gegen die Fähre sondern wollten die Fahrt „unten um den See rum“ für einige Besichtigungen nutzen.
Den ersten Stopp machten wir im Ort Lazise im Südwesten. Wie Ihr auf den Fotos seht, ist es ein typisches und wunderschönes Fleckchen, das zum Bummeln und Atmosphäre schnuppern einlädt.
Es gibt einige schöne Geschäfte, kleine Restaurants und für uns entsprach Lazise schon genau dem, was wir uns beim Wort Gardasee vorgestellt hatten.
Weiter ging es zum wohl berühmtesten Ort am See:
Sirmione
Die Altstadt, die auf einer Halbinsel gelegen von Süden in den See hineinragt, war zum Glück bei unserem Besuch nicht allzu überlaufen und wir konnten die Erkundung durch das Tor der imposanten Scaligerburg beginnen.
Was sehr schnell auffiel: noch nie hatten wir auf so kleinem Raum so viele Eisdielen gesehen. Von ganz klein bis riesig mit verwirrend großer Auswahl reichten die Varianten. Sirmione kann also völlig zu Recht als Mekka für Eisliebhaber bezeichnet werden.
Unser Rundweg durch Sirmione führte uns vom Kern der Altstadt ans östliche Ufer bis zur Spitze der Halbinsel und von dort vorbei an den „Grotten des Catull“ und den Thermalbädern zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Sirmione gehört zwar ohnehin zum Pflichtprogramm eines jeden Aufenthaltes am Gardasee, ist aber auch tatsächlich total sehenswert und stimmungsvoll. Besonders, wenn man die Chance hat, nicht in der absoluten Hauptsaison dort zu sein.
Der nächste unserer Ausflüge am Gardasee führte uns in die Stadt, die wir schon vom Swimmingpool des Camping Weekend sehen konnten:
Salò
Wunderschön in einer großen Bucht an der Westküste gelegen, ist Salo mit der langen Promenade sicher für viele Besucher zumindest einer der schönsten Orte am Gardasee.
Wir hätten gern einen richtig langen Spaziergang entlang der Promenade gemacht, blieben allerdings eher im Bereich der Altstadt, denn die Sonne knallte unerbittlich vom Himmel.
In den recht kleinen Gassen, die von Geschäften, Restaurants und Cafés gesäumt sind, fanden wir Schatten und konnten gemütlich bis zum Dom und zurück flanieren.
Aufgrund der Nähe zum Campingplatz Weekend waren wir auch noch ein zweites Mal in Salo, denn ein weiterer Besucher Magnet ist der wöchentlich samstags stattfindende Markt.
Darunter solltet Ihr Euch nicht einen deutschen Wochenmarkt mit Obst, Gemüse, Fleisch und Krimskrams vorstellen, sondern ein riesiges Gelände mit einem deutlichen Schwerpunkt auf allen Varianten von Kleidungsstücken zu wirklich interessanten Preisen.
Leckere – auch frisch zubereitete – Lebensmittel gibt es natürlich auch; wir genossen zum Beispiel verschiedene Fischvariationen, die man sich zum einheitlichen 100g – Preis als Snack zusammenstellen kann.
Aus einer Verlegenheit heraus entdeckten wir ein weiteres Ausflugsziel:
San Bartolomeo
Es war nämlich so, dass wir von Salo weiter nach Norden fahren wollten, aber aus unerfindlichen Gründen hatte sich ein Stau gebildet, der uns die Lust daran komplett verdarb.
Plötzlich entdeckten wir ein Hinweisschild zu einer „Scenic Route“ und wir beschlossen spontan abzubiegen und uns über eine spektakuläre Serpentinenstraße in die Berge zu schlagen.
Ziel war das aus wenigen Häusern und einer Kirche bestehende Dörfchen San Bartolomeo.
Auf dem Weg dort hoch sollte Ihr auf jeden Fall langsam fahren. Nicht nur wegen der Spitzkehren, sondern auch wegen möglicher spannender Aussichts- und Fotopunkte.
Vom Weg und auch besonders vom Garten der Kirche in San Bartolomeo hat man einen absolut fantastischen Blick auf die Bucht von Salo, die Stadt selbst und sogar die Isola del Garda.
Dieser Abstecher hatte sich also wirklich gelohnt!
An einem anderen Tag gelang es uns allerdings problemlos, durch Salo an der Küste entlang bis zur Nordspitze des Gardasees zu fahren. Wer unterwegs Zeit hat, kann auf der Strecke mehrere interessante Stopps einlegen, zum Beispiel im bekannten Limone sul Garda.
Unser Ziel war allerdings:
Riva del Garda
Der Ort an der schmalen Nordwest-Spitze des Sees war im Nachhinein betrachtet einer der absoluten Höhepunkte unseres Aufenthaltes. Dies lag natürlich auch an der beeindruckenden Kulisse aus Wasser und den teils steil aufragenden Bergen, die den Ort umgeben.
Es lag auch am schönen Hafen, den traditionellen und historischen Gebäuden sowie den netten Geschäften. Dazu hatten wir noch einen direkt im Zentrum gelegenen Parkplatz gefunden, der mit eingelegter Parkscheibe eine kostenfreie Besichtigung der Stadt ermöglichte (Viale Madruzzo Ecke Viale Roma).
Aber es lag rückblickend vor allem an zwei Dingen: Atmosphäre und… Essen!
Genau: essen! Denn auf der Suche nach einem Restaurant, was nicht ganz extrem im Touristenstrom lag, landeten wir einen echten Volltreffer.
Das Restaurant „Sud“ befindet sich in der Via Gazzoletti, einer Parallelstraße zum Markt und zum Hafen. Es gibt einen modern eingerichteten und klimatisierten Innenbereich sowie ca. 10 Außenplätze. Die Schwerpunkte der Karte liegen auf Fischspezialitäten und Pizza. Auch hier fanden wir die gleiche angenehme Situation wie in anderen Restaurants am Gardasee vor: die Pizzen hatten absolut zivile Preise und die 1L Flasche Wasser gab es für 2,-€. Prima!
Für unsere Kinder bestellten wir Fish & Chips, während sich meine Frau und ich für eine Kombination aus Fischvorspeise und Pizza entschieden. Entgegen sonstiger Gewohnheiten bestellten wir eine Variante mit Artischocken und Ricotta.
Klingt vielleicht erstmal ungewohnt, aber was sich da in unseren Mündern abspielte, darf getrost als „Geschmacksexplosion“ bezeichnet werden. Der Rand knusprig, der Boden weich, die Tomatensoße extrem fruchtig und die Kombination aus allem schlicht und ergreifend: die beste Pizza unseres Lebens! Genial!
Du sitzt da an diesem tollen Ort, in diesem authentischen Restaurant, genießt diesen Geschmack und Dir schießen die Tränen in die Augen, weil Dir klar wird: Du erlebst gerade einen selten perfekten Moment in Deinem Leben.
Auch das Essen der Kinder war nicht etwa irgendein liebloses Tiefkühlgericht, sondern frischer Fisch mit handgemachten Pommes, die noch eindeutig als Kartoffeln zu erkennen waren.
Als Nachtisch hatten wir alle Lust auf ein Eis und so fragten wir den Betreiber des „Sud“ nach einer Empfehlung. Er verwies uns zu einer kleineren Eisdiele, die ganz nah um die Ecke lag.
Der Tipp war hervorragend, denn bei der Gelateria erlebten unsere Geschmacksnerven das nächste Highlight. Das Eis war dermaßen cremig und voll im Geschmack, dass mir auch hier kein Vergleich einfiel, wo ich jemals ein Eis so genossen haben könnte…
Riva del Garda hatte uns also schwer beeindruckt und wäre es nicht doch relativ weit weg von unserem Urlaubsquartier gewesen, wären wir sicher noch ein weiteres Mal hingefahren.
Meine Frau hatte schließlich die sehr gute Idee, den Rückweg nach San Felice durch die Berge auf der Westseite des Sees anzutreten, was bedeutete, dass ich noch zwei weitere definitive Tipps aussprechen kann:
Lago di Ledro & Lago d’Idro
Die beiden Bergseen sind ein weiteres bemerkenswertes Ausflugsziel. Mit Ihrer überschaubaren Größe und dem kristallklaren Wasser laden sie zum Baden und Faulenzen ein bieten gleichzeitig eine vollständige Infrastruktur.
Darüber hinaus ist die Fahrt durch die Berge ein tolles Erlebnis mit vielen Gelegenheiten für Fotostopps.
Kommen wir nun zum vorletzten unserer Ausflüge am Gardasee:
Desenzano
Desenzano ist das Verwaltungszentrum des Gardasees und mit etwa 28.000 Einwohnern die größte Stadt.
Wenn man an ihr vorbeifährt, sieht man vor allem gewerbliche Bauten, große Geschäfte, Tankstellen usw. und glaubt kaum, dass der eigentliche Stadtkern recht klein, gemütlich und historisch ist. Ebenso attraktiv sind die Promenade, der Hafen als Ausgangspunkt für Rundfahrten sowie die Ruine des Schlosses oberhalb des Zentrums.
Besonders schön ist die Atmosphäre am Alten Hafen.
Damit sind die Möglichkeiten bei einem Besuch in Desenzano äußerst vielfältig: ob man nun das „Dolce Vita“ am Alten Hafen genießt, an der Promenade entlang schlendert oder sich dem Shopping verschreibt… alles ist möglich.
Wir deckten eigentlich alle Bereiche bei unserer Tour ab, denn neben einem ausgiebigen Spaziergang durch den Ortskern hatten wir vorher schon im Einkaufszentrum „Il Leone“ Halt gemacht.
Dieses liegt ein paar Kilometer vor der Stadt und ist attraktiv gestaltet und damit eine Alternative, um beim Window Shopping einmal der Sommerhitze zu entkommen. 120 Shops auf mehreren Ebenen sowie reichlich Attraktionen für Kinder lassen keine Langeweile aufkommen.
Ich freue mich, dass Ihr mir auf meiner Reise rund um den Gardasee bis hierher gefolgt seid!
Nun habe ich für Euch zum Abschluss noch ein echtes „Schmankerl“:
Porto Dusano
Gelegen zwischen San Felice del Benaco und Desenzano und Teil von Manerba del Garda ist dieses Kleinod nur von PKWs oder maximal Kastenwagen zu erreichen. Wir waren zwei Mal dort und total begeistert. Warum?
Zunächst einmal gibt es dort eine Anlegestelle der Linienschiffe auf dem Gardasee. Es sind also Fahrten zu vielen anderen Orten möglich.
Zum zweiten verfügt Dusano über einen kleinen Strand, der zumindest Anfang Juli noch extrem ruhig war und sehr entspanntes Sonnen und Baden ermöglichte.
Darüber hinaus findet Ihr vor Ort zwei Cafés / Restaurants mit Außenplätzen direkt am malerischen Yachthafen. Wir haben gute Erfahrungen mit der „White Bar“ gemacht. Dort konnten wir nicht nur entspannt sitzen und Boote schauen, sondern es gab auch leckeres Essen (Familienpizza!) und außerdem freies W-LAN.
Fragt einfach nach dem Passwort, z.B. bei der hübschen Arianna ;-)
Für uns als VW California Fahrer gab es in Dusano noch etwas anderes, was dem Ort ein besonderes Flair gab: der Parkplatz!
Hä? Der Parkplatz?
Genau, denn dieser befand sich unmittelbar am Strand. Zwei Parkbuchten waren höchsten 5 m vom Wasser des Gardasees entfernt.
Über den Tag ist der Parkplatz gebührenpflichtig, ab 18.30h aber nicht mehr…
Und es gab auch keine Verbotsschilder. Na, wisst Ihr, worauf ich hinaus will?
Richtig! Wenn man das passende unauffällige Auto hat, z.B. einen VW Bus, dann schreit dieser Ort nahezu nach Wildcamping, bei dem man aus der Heckklappe direkt auf den See schauen und vielleicht noch ein nächtliches Bad nehmen kann.
Dabei sollte man jedes Aufsehen vermeiden und ich kann Euch auch nicht garantieren, dass Ihr nachts nicht von der Polizia Locale vertrieben werdet.
Also habt Spaß auf eigenes Risiko! ;-)
So, Ihr Lieben, das waren meine individuellen Tipps für Ausflüge am Gardasee!
Mein bisher längster Artikel und ich hoffe, ich konnte Euch viele interessante Anregungen geben.
Was habt Ihr aus eigenen Urlauben am See für weitere Tipps? Gibt es noch Fragen oder Anmerkungen? Dann immer rein damit in die Kommentare!
Ein sehr guter Artikel und noch bessere Fotos! Macht direkt Lust, loszufahren.
Einen Tipp kann ich beisteuern: wenn ihr das nächste Mal (vielleicht länger) in Riva seid, fahrt mal die 2,3 Kilometer landeinwärts nach Arco. Arco ist die Kletterhochburg des Gardasees und ich hab noch nirgendwo einen Orts gesehen, in dem eine solch relaxte Atmosphäre herrschte! Dazu kann Arco mit einer sehr hübschen Altstadt aufwarten, in deren Mitte sich ein großer Platz mit einer ähnlichen Kirche, wie der von dir gezeigten in Salo, befindet. Uns hat es super gut gefallen. Der dortige Camping (am Schwimmbad, es gibt zwei) ist ebenfalls sehr zu empfehlen. Er liegt direkt an einem Fluss und ist ebenfalls einfach nur relaxt. Falls ihr mal einen Klettersteig probieren wollt: direkt gegenüber dem Camping befindet sich der Einstieg zum Colodri, der auch mit Kindern ab etwa 6 Jahren sehr gut zu bewältigen ist. Wir haben darüber mal berichtet:
http://outdoorkid.de/colodri-klettersteig-gardasee/
Ganz liebe Grüße und danke für den tollen Artikel!
Steffi
Hallo Steffi,
danke für Dein Lob und Deine Tipps!
Liebe Grüße, Thorsten