Die Geschichte von Ella und Helge

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Eines der schönsten Erlebnisse unserer Ostsee Tour im Sommer 2014 hatten wir zweifellos während des Aufenthaltes auf dem Stellplatz Am Salzhaff in Boiensdorf. Nicht nur, dass der Platz über den „it-Faktor“ verfügte, sondern es wurde auch sehr romantisch…

Wir hatten den Platz am Vormittag erreicht und uns für einen 1-tägigen Zwischenstopp eingerichtet. Die Kinder waren happy, einfach nur ganz in Ruhe am Strand und im Wasser spielen zu können. Unser Sohn Helge (8 Jahre alt) knüpfte schnell Kontakte zu anderen Kindern, ganz wie es seine Art ist.

Am Nachmittag jedoch gesellte sich ein Mädchen dazu, die in etwa in seinem Alter zu schein schien. Die Magie nahm ihren Lauf…

Als Vater und langjähriger Experte für zwischengeschlechtliche Beziehungen wurde mir schnell klar: dies ist keine gewöhnliche Strandbekanntschaft, sondern hier haben sich Zwei gefunden. Die Art und Weise, wie sie miteinander umgingen, die Harmonie,  in der sie zusammen spielten – so etwas kannte ich nicht einmal von Helge und seinen besten und langjährigen Freunden.

Trotz aufziehendem Gewitter und Eltern, die so fürchterlich unnötige Dinge wie Duschen oder Essen im Sinn hatten, waren die Beiden kaum zu trennen. Für Helge gab es nur noch ein Thema, ein Wort:

Ella.  Ella aus der Eifel.  7 1/2 Jahre.  Bildhübsch.

Unser Plan, am nächsten Morgen weiter zu fahren, scheiterte grandios in dem Moment, als wir Helge beim Frühstück in die Augen schauten. Ella würde doch den Tag mit Bruder, Hund und Eltern noch in Boiensdorf verbringen – wie könnten wir da abfahren? Wir stimmten einer Verlängerung schnell zu, denn der Urlaub im Wohnmobil bietet zum einen genau dieses Flexibilität und zum anderen entwickelte sich das Wetter viel besser als angesagt und somit sprach nichts gegen einen weiteren erholsamen Strandtag. Das Glück in den Augen der Kinder belohnte unsere Entscheidung sofort.

Da es sich ja offensichtlich um „was Ernstes“ handelte, wurde es natürlich Zeit, die Eltern kennenzulernen. Nicole + Andreas war die besondere Situation natürlich nicht verborgen geblieben und wir hatten gemeinsam viel Spaß, den Tag am Sazhaff zu verbringen und die Kinder zu beobachten.

Die Zeit verging und der Abend nahte… Ella und ihre Familie waren auf dem Rückweg nach Hause und so kam, was kommen musste: der Abschied. Zuvor wurden aber noch Adressen und ein Versprechen ausgetauscht: wir werden uns schreiben, wir werden uns wiedersehen!

Die Abfahrt der Familie löste bei Helge fette Krokodilstränen aus, die auch in den nächsten Stunden kaum zu stillen waren. Hier waren Gefühle am Werk, die er so vermutlich noch nie erlebt hatte und an die wir Erwachsene uns bestimmt erinnern können, wenn wir einmal tief in uns hinein hören.

In den weiteren Urlaubsstagen war Ella immer wieder präsent. Neue Stellplätze wurden erkundet, aber keiner konnte mithalten mit Boiensdorf. Andere Urlaubsbekanntschaften ergaben sich, doch betonte deren Normalität doch nur das verlorene Besondere.

Erlebnisse wie diese sind flüchtig; und doch prägen sie uns in unserer Entwicklung. Ich weiß nicht, ob diese Geschichte eine Fortsetzung bekommt, aber heute, so kurz vor Weihnachten, kann ich sagen:

Sie haben sich geschrieben… und vielleicht werden sie sich wiedersehen.

 

Ich möchte diesen etwas ungewöhnlichen Post meinem tollen Sohn Helge widmen und freue mich, mit ihm diese Erinnerung zu teilen.

Wenn Euch schon einmal etwas ähnliches passiert ist oder Euch sonst etwas zum Thema Camping und 1. Liebe einfällt… immer rein damit in die Kommentare!

 

 

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