BusinessCamping in England (Messe NEC Birmingham)
Was ist BusinessCamping?
Ich erkläre es Euch heute mal am Beispiel meiner Messereise zur Motorhome and Caravan Show in Birmingham.
Diese Show ist die größte ihrer Art in Großbritannien und zieht von Dienstags bis Sonntags knapp 100.000 Besucher an.
Gezeigt wird die gesamte Bandbreite des Campings - vom kleinen Zelt bis zum Mega-Wohnmobil. Dazu Zubehör plus Vorträge und Aktionen runden das Programm ab.
Westfalia ist seit einigen Jahren mit einem eigenen Stand vertreten, der von mir organisiert und betreut wird. In diesem Jahr konnten wir insgesamt 8 Fahrzeuge zeigen und hatten 2 englische Händler mit an Bord, die zusammen mit einem weiteren Kollegen vom Westfalia Werk die Beratung der Messebesucher gewährleisteten.
Ich reiste also wie schon im letzten Jahr mit meinem Westfalia Columbus Dienst-Camper an. Mit der Fähre ging es von Calais nach Dover und dann in gut 3 Stunden nach Mittelengland.
Übernachtet habe ich auf dem temporären Stellplatz am Messegelände, der vom britischen Camping- und Caravaning Club für die Zeit der Ausstellung eingerichtet wird. Dabei handelt es sich um einen umfunktionierten Messeparkplatz, auf dem dann aber Strom und auch Ver- und Entsorgung verfügbar ist. Ebenfalls gibt es Toiletten vor Ort, aber keine Duschen.
Ich hätte natürlich auch mit dem Flieger nach Birmingham reisen (die Messe liegt direkt neben dem Airport) und in einem Hotel nächtigen können. Aber ich bin nunmal ein Fan des BusinessCamping und hier ist meine Definition dazu:
BusinessCamping meint die Verbindung aus geschäftlich bedingter Reisetätigkeit und Camping. Das Prinzip: Tausche Dienstwagen und Hotelzimmer gegen Camper oder Wohnwagen!
Damit wäre eigentlich Jeder, der geschäftlich mit Übernachtung unterwegs sein muss, ein Kandidat fürs BusinessCamping. Ich weiß aber natürlich aus eigener Erfahrung, dass der "Umstieg" nicht so leicht ist, z.B. wenn es in einer Firma mehrere Außendienstmitarbeiter gibt, die alle das gleiche Fahrzeug fahren und in den gleichen Mittelklasse-Hotels untergebracht werden.
Wenn man aber als qualifizierter und beliebter Mitarbeiter eine starke Position im Unternehmen hat, kann der Wechsel zu einem BusinessCamping-Mobil durchaus im Bereich des Verhandlungsspielraums liegen.
Zumal ja auch deutliche Ersparnisse bei den Übernachtungskosten, besonders bei Messebesuchen, als Argument ins Feld geführt werden können.
Grundsätzlich leichter haben es natürlich Geschäftsführer, Freiberufler, Selbstständige oder Digitale Nomaden, die alle diese Entscheidung für das BusinessCamping für sich allein treffen können und sich lediglich fragen müssen, welches Fahrzeug für sie das richtige ist.
Dabei geht es um Themen wie Größe und Ausstattung, aber auch um den Preis und die Art der Tätigkeit.
Bei Art, Ausstattung und Größe des Fahrzeuges spielen viele Faktoren eine Rolle:
- Wo muss ich hin (Innenstädte oder Gewerbegebiete)
- Will ich im Fahrzeug komplett autark sein (dann z.B. mit Dusche)
- Will ich bei jedem Wetter im Fahrzeug arbeiten und übernachten (Stehhöhe & Wintertauglichkeit)
Bei mir persönlich ist die Situation noch ein bisserl spezieller. Da ich für einen Hersteller von Reisemobilen auf Kastenwagenbasis arbeite, habe ich die Chance, ein entsprechendes Fahrzeug als Dienstwagen zu bekommen und somit liegt es sehr nahe, bei längeren Touren zum BusinessCamping zu tendieren.
Lasst uns also mal zusammen über einige Vor- und Nachteile des BusinessCamping reden.
Ich sehe folgende Argumente dafür:
Und dies könnten Punkte sein, die gegen das BusinessCamping sprechen:
BusinessCamping als Teil des Trends Neue Arbeit
BusinessCamping passt zum aktuellen Trend der sich verändernden Arbeitswelt.
Die Art, wie wir arbeiten, wird beeinflusst durch immer mehr Automation, aber auch durch neue Technologien, die es vielen Menschen ermöglichen, praktisch von überall zu arbeiten. Der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass Arbeitgeber neuen Arbeitsmodellen gegenüber offener werden müssen.
Für immer mehr Menschen, besonders auch die Generation, die aktuell in den Arbeitsmarkt kommt, ist Geld nicht mehr die allein treibende Kraft; extrem wichtig sind auch Erfüllung, Selbstbestimmung und Lifestyle.
Wiederkehrende Stichworte hierzu sind Ortsunabhängiges Arbeiten und Digitales Nomadentum.
Hinzu kommen Punkte wie Minimalismus, gesundes, nachhaltiges Leben und der Wunsch, Erfahrungen zu sammeln statt Besitz.
BusinessCamping kann ein Teil dieser Wünsche und Entwicklungen sein!
Servus, sehr schön zusammen gefasst und kann ich nur unterschreiben. Ich selbst nutze den Cali auch bei Terminen die im „nahen“ Umfeld liegen, also gerade mal ein oder zwei Stunden von zu Hause weg sind. Morgens eher aufstehen, Berufsverkehr, gestresst beim Termin ankommen. Nie wieder. Lieber Abends die Kids ins Bett bringen und danach entspannt bei wenig Verkehr zum Termin, einen ruhigen Stellplatz findet man immer. Morgens in ruhe frühstücken, Natur statt Berufsverkehr und entspannt zum Termin. Gern auch noch einen halben oder ganzen Tag dran hängen wenn mein Termin nah an einem für mich reizvollen Ort oder Naturgebiet ist, davor oder danach wandern oder biken gehen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen mein Berufsleben anders zu gestalten.
Grüße!