Mit dem VW T4 California Exclusive durch Andalusien
Nach Reisebericht Teil 1 und Teil 2 möchte ich Euch heute unseren FlamencoCamper "Lola" genauer vorstellen.
Lola ist ein VW T4 California Exclusive.
Besonderheit: basierend auf dem langen Radstand bietet dieser WESTFALIA Ausbau einen Waschraum mit WC im Heck.
Dies war auch ein Hauptgrund für uns, Lola aus der Flotte von FlamencoCampers auszuwählen. Alternativ gibt es z.B. auch verschiedene T5 mit kurzem Radstand und Aufstelldach, einen Ford Nugget und andere.
Wir hatten uns Lola auch deshalb ausgeguckt, weil der VW T4 California Exclusive keinen direkten Nachfolger erhalten hat und ein vergleichbarer Grundriss eine absolute Rarität darstellt.
Da wir fest geplant hatten, zumindest teilweise außerhalb von Campingplätzen zu übernachten, gaben uns fest eingebautes WC und Waschbecken natürlich größere Freiheit.
Obwohl gut 15 Jahre alt, bietet Lola schon viele Annehmlichkeiten, die man heute kaum noch missen möchte: Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, Fahrer- und Beifahrer Airbag und so weiter.
Angetrieben wird der Bus vom 2.5L-Motor mit 102 PS, was sich auch in den Bergen als ausreichend erwies.
Vergisst man kurz mal den Waschraum, so handelt es sich beim Grundriss um ein typisches Westfalia Layout, das man auch bis heute aus dem Ford Nugget kennt.
Hinter den drehbaren Frontsitzen schließt sich eine 2er Sitzbank an; daneben ist noch ein Durchgang ins Heck, wo sich eine L-Küche und ein Sideboard den Platz teilen. Bei Lola schließt sich dann noch eine Tür mit dem Waschraum an.
Dort befindet sich außerdem ein großer Kleiderschrank, dessen unterstes Fach auch von außen zu erreichen ist. Im Schrank kann zudem der Esstisch verstaut werden, es gibt einen "Safe" und eine ausziehbare Kleiderstange, die das Leben leichter macht.
Denn: der California Exclusive verfügt nicht über die Standard T4 Heckklappe, sondern eine feste Rückwand, die nur im unteren Bereich eine kleine Öffnung hat.
Diese Stauklappe ist nur von innen zu öffnen und bietet Zugriff ins Bad und das Schrankfach, in das perfekt Auffahrkeile, Kabeltrommel, Adapter und Kleinzeug passen. Durch das Fach wird ebenso die Toilettenkassette zur Leerung entnommen.
Im Waschraum befindet sich oberhalb des WCs ein großes Klappwaschbecken, welches auch zum Haare waschen reicht. Darüber gibt es noch Stauraum für Eure Waschsachen.
Aber Achtung! Warmwasser gibt es im California nicht!
Ich finde Klappwaschbecken ja ideal, denn sie sparen einfach Platz und erhöhen die Bewegungsfreiheit deutlich. Wenn ich mir anschaue, was in vielen modernen Kastenwagen zwar feste, aber doch winzige Waschbecken eingebaut sind...
In der Küche findet der Camping-Koch einen 2-Flammen-Gaskocher vor, daneben das Spülbecken sowie eine Kompressor-Kühlbox, die auch tiefkühlen kann. Sie wird, wie auch die Standheizung, vom Kontrollpanel über den Vordersitzen gesteuert.
Auf der gegenüberliegenden Seite kann im Sideboard Geschirr und allerlei Kleinkram verstaut werden; die Oberseite bietet sich beim Camping als ideale Ablage oder Arbeitsfläche an.
An der Sitzbank gibt es in der Wand einen kleinen Klapptisch, der während der Fahrt oder im Stand als Abstellfläche genutzt werden kann. Im darunter liegenden Staufach befindet sich eine 220V Steckdose; eine zweite gibt es im Spiegelschrank im Bad.
Lola bietet insgesamt 4 Schlafplätze (dazu sollten sich aber jeweils 2 Schläfer gut leiden können)... ;-)
Um die Sitzbank zum Bett umzubauen, müssen zunächst die Vordersitze ganz zum Armaturenbrett geschoben werden. Danach passiert das gleiche mit der Bank.
Im unteren Bereich der Küche wird dann ein "Metall-U" aufgestellt und ein Polsterteil darauf geklappt. Anschließend noch die Bank umlegen und fertig ist das Bett.
Dies ist mit etwas Übung recht schnell erledigt. Die Liegefläche ist nicht üppig für 2, bietet aber im Gegensatz zum Dachbett den Vorteil einer größeren Kopffreiheit.
Apropos Dachbett: hier geht der "Aufbau" deutlich schneller:
Zwei Knöpfe an der Klappe im vorderen Dachbereich lösen, zweiteilige Unterlage mit Matratzenteilen herausgleiten lassen, fertig.
Im hinter der erwähnten Klappe liegenden Bereich in der "Alkoven-Nase" des Daches kann das Bettzeug während der Fahrt verstaut bleiben.
Die Sitzgruppe kann bei ausgezogenem Dachbett weiter benutzt werden und in Küche und Bad bleibt genug Stehhöhe, um sich umzuziehen, bevor man mit Hilfe einer kleinen Leiter über die Küche ins Bett klettert. Die Leiter hat ihren festen Platz übrigens in der Wachraumtür.
Der VW T4 California Exclusive ist tatsächlich voll mit cleveren (Stauraum-) Ideen und bietet erstaunlich viel Platz auf sehr überschaubarer Grundfläche.
Zwei seitliche Dachfenster, eine Dachluke und ein weiteres Dachfenster im Heck sorgen für die Belüftung.
Während meine Frau die Bewegungsfreiheit im Dach eher mau fand, kam ich damit gut zurecht und mag auch den "Höhlencharakter".
Außerdem kann man durch die Seitenfenster von oben schauen, was die Nachbarn und das Umfeld so anstellen ;-)
Unsere Erfahrung mit Lola zeigt, dass wir zwar im Innenraum ein durchaus vollwertiges Reise(!)mobil hatten, aber durch die kompakten Außenmaße ohne große Vorplanung durch Andalusien reisen konnten, da wir wußten, wir erreichen eigentlich jedes Ziel, das auch PKWs ansteuern können.
Besonders, da wir nur zu zweit unterwegs waren, hätte ich Lola nie gegen ein größeres Wohn(!)mobil tauschen wollen. Den größeren Komfort erkauft man sich mit drastischen Einschränkungen in der Flexibilität und wesentlich mehr Planungsaufwand.
Dies müsst Ihr natürlich nicht genauso sehen, aber für uns hat Andalusien die Einschätzung bestätigt, die wir schon am Gardasee gewonnen hatten.
Lola wird durchaus auch des Öfteren von Familien mit 1 - 2 Kindern gebucht und ich bin der Meinung, dass dies funktionieren kann. In diesem Zusammenhang sollte man sich nur darüber im Klaren sein, dass es bedingt durch den Waschraum im Heck keinen gößeren Stauraum gibt, wie man ihn in normalen VW Bussen hinter der Heckklappe findet.
Schwierig könnte es also mit Kinderwagen o.ä. werden. Sperrige Gegenstände können zwar zum Teil während der Fahrt im Innenraum transportiert werden, müssen aber dann zum Wohnen nach draußen ausgelagert werden.
Lola verfügt allerdings auch noch über einen Fahrradträger am Heck, der sich aber auch zur Befestigung von anderen Gepäckstücken zweckentfremden ließe.
Gewünscht hätte ich mir vielleicht noch ein Solarpanel auf dem Dach, was besonders bei der andalusischen Sonne die Autarkie fürs "Wildcamping" noch einmal deutlich erhöhen könnte.
Unsere Übernachtungsplätze, die sehr unterschiedlich waren, stelle ich Euch im kommenden Artikel dann ausführlich vor!
Das Dr. Camp Fazit zu Lola:
Ich war wirklich begeistert vom VW T4 California Exclusive!
Er hat schon einen gewissen "Retro-Charme", ist aber doch ein durchaus modernes Fahrzeug, das in der Nutzung keine großen Kompromisse erfordert.
Mit seinen Abmessungen ist er problemlos zumindest als Zweitwagen zu nutzen und bietet doch alle wichtigen Komfortmerkmale fürs Camping.
Gonzalo von FlamencoCampers machte aber bei der Rückgabe schnell klar, dass Lola frühestens im nächsten Jahr verkauft werden soll. ;-)
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